Ansagetechnik: Calling, Prompting, Cueing |
Calling Die
Übersetzung dieses Wortes in Bezug zu Square Dance ist ‘rufen,
ausrufen’. Dies zeigt schon, dass Worte nicht gesprochen oder gesungen
werden, sondern gerufen. Ein treffender Vergleich ist vielleicht ein
gerufenes „Hallo“ über eine gewisse Distanz. Sie merken dabei, dass
zu Beginn die Tonlage abweichend von sprechen etwas angehoben wird und
danach wieder abfällt. Dies können Sie auch umgekehrt durchführen.
Die Tonlage bewegt sich dabei nicht über eine Qint (fünf Töne). Sie
umfasst keine Oktave (acht Töne). Der Rufton kann auch gleichmäßig über
längere Zeit und über mehrere Kommandos gehalten werden. Danach wird
er nur für kurze Zeit zwei Töne höher oder tiefer angesetzt.
Die spezielle hoedown
Melodie für das patter
calling sind zu diesem Zweck nur in gleich bleibendem Rhythmus, Tempo
und Tonlage unter wenigen Variationen komponiert und arrangiert. Diese
Musikstücke stellen im Grunde eine Sie begleitende Rhythmusgruppe dar.
Das Soloinstrument ist ihre Stimme. Damit können Sie nach Gutdünken
auf und ab variieren, solange Sie in der Tonart bleiben. An die Melodie
brauchen Sie sich nur in dieser vorgegebenen Tonart zu halten. Zu
welchem Zeitpunkt die Kommandos = calls ausgesprochen werden, wird im Teil ‘timing’ ausführlich
erklärt. Hier vorweg zum Unterschied zur u.a. erklärten prompting Technik: Jeder call soll
zwei bis drei Taktschläge = beats
vor seiner Ausführung
dem Tänzer zugerufen werden. Contras,
Quadrille und Traditionals werden in prompting
Technik angesagt. Prompting
bedeutet im übertragenen Sinn ‘unverzügliches eingeben,
soufflieren’. Alle Worte und Kommandos werden dabei gesprochen. Die
Figur wird dabei so angesagt, dass die Tänzer mit einsetzen des nächsten
Tonsatzes die Figur beginnen. Ein Tonsatz sind acht (2x4) Taktschläge
(beats). Die Figur wird je nach ihrer auszusprechenden Länge so
angesagt, dass unmittelbar nach dem Kommando der nächste Tonsatz
beginnt und die Tänzer on phrase
(im Tonsatztakt) die Figur zu tanzen beginnen. Beispiel:
Zum Kommando bzw. Ausrufen von allemande
left benötigt man zwei Taktschläge. Der Prompter
(Ansager, Souffleur) gibt dieses Kommando mit dem siebten und
achten Taktschlag einer Tonsatz Phrase. Die Taktschläge sind hier die
Striche, bzw. sind unterstrichen. - - - -, - - allemande left Hat der Prompter
mehr Worte zum kommandieren auszusprechen, z.B. head couples go forward and back; oder: return to place, side couples go forward and back, muss er
entsprechend früher einsetzen: -
- - -, head couples go forward and back -
-return to place, side couples go forward
and back Wichtig
ist dabei, dass die Tänzer immer on
phrase = am ersten Taktschlag des neuen Tonsatzes die Tanzfigur
beginnen. Dies macht die Eigenart von Quadrille und Contras aus. Setzt
man ein zu gebendes Kommando mit ‘Achtung - fertig - los’ gleich,
ist das letzte auszusprechende Wort mit ‘los’ gleichzusetzen. Der Tänzer
hat danach sofort zu reagieren. Da der Tänzer diesen Tanz vorher in
groben Zügen bereits geübt hat, weiß er, was auf ihn zukommt, wird
dabei nicht überrascht und erhält nur das Startkommando zur
Erinnerung. Bei der Square Dance calling
Technik ist dies nicht der Fall und daher muss dem Tänzer eine gewisse
Reaktionszeit vorher eingeräumt werden. Die Figuren können hier auch
innerhalb eines Tonsatzes ausgeführt werden, wenn sie entsprechend kurz
sind. Cueing Cueing und prompting
haben nahezu die selbe Bedeutung und sind nicht zu unterscheiden in der
Art der Ausführung bzw. Kommandogebung. Wörterbücher und Lexikas geben fast gleiche Definitionen: „Einen Hinweis oder einen Wink zu
einer Handlung geben, oder zu welchem Zeitpunkt die Handlung ausgeführt
werden soll“. Cues werden ebenfalls gesprochen. Den Ausdruck prompting verwendet man bei Quadrilles und Contras, während die
Ansagetechnik bei Round Dance und Mixer als cueing
bezeichnet wird. |